Porto Cristo, Mallorca

Porto Cristo ist ein kleiner Hafenort, der sich durch seine Ursprünglichkeit von den umliegenden Touristengebieten abgrenzt. 1.000 Menschen leben in dem Fischerdorf mit dem schönen Naturport und den edlen Yachten. In Porto Cristo starten viele Bootsausflüge, wie zum Beispiel Segeltörns in die umliegenden Buchten.

Urlauber schätzen den feinen Strand von Porto Cristo

Früher war Porto Cristo die Anlegestelle von Manacor 107, seinen heutigen Namen bekam er durch eine Christusfigur. Man erzählt sich, dass im Jahr 1260 ein Schiff die schwierige Hafeneinfahrt erfolgreich passierte und die Besatzung aus Dank ein Kruzifix, eine Madonnenfigur und eine Glocke im Ort zurückließen. Die Einwohner wollten die christlichen Schätze in die Kathedrale nach Palma  1  bringen, schafften es jedoch nur bis nach Manacor 107. Die Esel, die den Karren zogen, weigerten sich vehement, weiterzulaufen. Die gläubigen Menschen sahen darin ein Zeichen Gottes und ließen die Dinge in der Kirche von Manacor 107, wo sie noch heute besichtigt werden können. Dem Hafenstädtchen gab man den Namen Porto Cristo.

Die so genannte "Landung des Kruzifix" ist in der Pfarrkirche Nostra Senyora del Carmen westlich des Hafens dargestellt. Jedes Jahr am 16. Juli wird in einer Prozession eine Kopie der Virgen del Carmen, der Schutzheiligen der Fischer, durch den Ort getragen. Dieses Fest, das als schönstes Porto Cristos gilt, wird am Abend mit einem Feuerwerk beendet.

Etwa 1,5 Kilometer von Porto Cristo 109 entfernt, liegt die Hauptattraktion des Ortes, die fast schon zum Pflichtprogramm eines jeden Mallorcabesuchers zählt – die "Coves del Drac". Die Höhlen wurden im Jahr 1778 entdeckt und bald darauf für Exkursionen frei gegeben. Zwar wusste man, dass Einheimische schon seit dem Altertum die Höhlen als Fluchtort bei Angriffen nutzten. Das gesamte Ausmaß erforschte jedoch erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Franzose Edouard Alfred Mantel, beauftragt und gesponsert vom Erzherzog Ludwig Salvator. Die Coves del Drac bilden das größte Höhlensystem der Balearen: Immerhin gibt es insgesamt über 3.000 Höhlen auf Mallorca!

Die berühmte Tropfsteinhöhle Coves del Drac bei Porto Cristo

Der Rundgang dauert ungefähr eine Stunde und führt bei einer Lufttemperatur von 20 Grad Celsius und einer Feuchtigkeit von 80 Prozent durch fantastische Hallen mit unzähligen Stalaktiten und Stalagmiten. Einige von ihnen haben sich nach jahrhundertelangem Wachsen in der Mitte getroffen und bilden nun eine glitzernde Säule. Nach zirka einem Kilometer kommt man den Mantel-See, einen der größten unterirdischen Seen der Welt. Er ist zirka 80 Meter lang, 40 Meter breit und erreicht eine Tiefe von bis zu acht Metern. Hier angelangt, werden die Besucher gebeten, auf den bereitstehenden Bänken Platz zu nehmen. Noch kann man von dem See nichts erkennen, doch plötzlich ertönt klassische Musik. Ein einmaliges Lichtschauspiel erhellt die Höhle und verwandelt sie in einen unterirdischen Konzertsaal. Drei beleuchtete Boote fahren über das Wasser, auf einem von ihnen geben Musiker ein klassisches Livekonzert - romantischer kann keine Musikaufführung sein. Im Anschluss daran haben die Besucher die Möglichkeit, eine kurze Bootsfahrt zu machen.

Allein die hohe Besucherzahl trübt das märchenhafte Erlebnis, da man in einer ziemlich großen Gruppe durch die Höhlen geht.

Ein Clownfisch im Acuario de Mallorca

Neben den Coves del Drac 110 liegt ein Meerwasseraquarium mit über 100 Becken, in denen einheimische und tropische Fische untergebracht sind. Man sieht Exemplare, die sonst nur in den Korallenriffen Australiens oder in den Gewässern Brasiliens leben. Sicher abgeschirmt durch eine Glasscheibe kann man sogar Piranha-Schwärme bestaunen.