Sóller, Mallorca

Olivenbaum an der Küste

Seinen Namen erhielt der Ort Sóller aufgrund des fruchtbaren Bodens, auf dem er entstanden ist. Die Mauren nannten das Tal "Suliar", das Tal des Goldes. Immer noch werden hier saftige Orangen und Zitronen, süße Feigen und Datteln sowie knorrige Olivenbäume angebaut. Sóller ist bekannt für seinen Olivenanbau, daher gibt es beispielsweise auch zwei Ölpressen, die besichtigt werden können.

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Da der Ort von den Bergen des Tramuntana-Gebirges umgeben ist, war er bis ins 20. Jahrhundert hinein nur schwer zu erreichen. Von Palma  1  aus schlängelt sich eine reizvolle Serpentinenstraße bis nach Sóller, seit dem Jahr 1997 führt zusätzlich ein Tunnel auf schnellerem Weg durch den Berg. Für diese Strecke wird allerdings eine Mautgebühr verlangt.

Der Kern der Stadt eignet sich hervorragend für einen Spaziergang und kann mit etlichen Sehenswürdigkeiten aufwarten. Der Plaça Sa Constitució bildet den Mittelpunkt von Sóller. Hier kann man bei einem Café con leche im Schatten der Bäume sitzen, dem Treiben zuschauen und die angrenzende Pfarrkirche Sant Bartomeu betrachen. Diese stammt ursprünglich aus dem Jahre 1248, wurde später aber immer wieder verändert. Die bunten, vergoldeten Glasfenster sind wunderschön anzusehen und im Inneren steht eine gotische Madonnenfigur mit einem Jesu-Kind auf dem Arm.

Die Anfahrt nach Sóller ist ein Abenteuer für sich

Malerisch liegt Sóller in der grünen Landschaft

Die Gegend um Sóller ist äußerst fruchtbar

Auf der anderen Seite des Plaça Sa Constitució befindet sich die Markthalle. Hier kann man die frischen Orangen und Oliven aus dem umliegenden Anbaugebiet erstehen.

Gleich nebenan steht das Rathaus 10 aus dem 17. Jahrhundert mit dem darin befindlichen Informationsbüro. Wer die Wohneinrichtung der wohlhabenden Bürger Sóllers aus dem 18. Jahrhundert kennen lernen möchte, der kann sich im Museu Casal de Cultura, in der Carrer de Sa Mar Nr. 5, die Ausstellungsstücke der Schlaf-, Ess- und Wohnräume anschauen. Oberhalb der Hauptstraße nach Palma  1  liegt das Dominikanerkloster Jesús. Man sollte die Kapelle mit dem reich verzierten Holzkreuz besuchen, in dem Kreuzgang des Klosters wurde im Jahr 1748 eine Schule eingerichtet. Entspannen kann man im Botanischen Garten am Stadtrand. Er gehört zum naturwissenschaftlichen Museu Balear de Ciencias Naturales und beinhaltet 125 verschiedene endemische Pflanzenarten. Sóller ist jedoch nicht nur ein sehenswertes Städtchen, sondern auch die Endstation des "Roten Blitzes".

Bahnhof von Sóller

Kleiner Marktplatz im Ort

Blick in die Straßen von Sóller

Der Rote Blitz bringt die Urlauber von Palma nach Sóller

Bei dem "Roten Blitz" handelt es sich um eine nostalgische Eisenbahn, die mehrmals täglich zwischen Palma  1  und Sóller 64 pendelt. An dem Plaça de Espanya startet der Rote Blitz und verspricht ein einmaliges Erlebnis. Die Bahn stammt aus dem Jahre 1912 und ist heute die letzte spanische Bahn in privater Hand. Jedes Jahr fahren eine Million Gäste in dem mit Mahagoniholz vertäfelten Zug durch das Tal des Goldes, vorbei an Zitronen- und Orangenbäumen. Diese stehen so dicht an den Schienen, dass man nur die Hand auszustrecken braucht, um die Früchte zu pflücken. Der Rote Blitz verdankt seinen Namen dem roten Anstrich und der Spitzengeschwindigkeit von maximal 40 km/h. Kein Wunder, dass die Bahn bei einer Strecke von 27 Kilometern eine ganze Stunde braucht. Bei diesem Tempo braucht man keine Angst zu haben, etwas von der einmaligen Landschaft oder einen der 13 Tunnel zu verpassen. Von der Station in Sóller 64 fährt eine, ebenfalls historische, Straßenbahn zum Hafen von Sóller 64.

Der bezaubernde Hafen Sóllers am Abend

Die Bucht von Sóller 64 liegt umschlossen von Bergen und ist bei den Touristen sehr beliebt. Die Fahrt mit der historischen Straßenbahn von Sóller 64 aus lohnt sich: Rumpelnd und polternd kommt sie am Hafen an, an dessen kleinem Strand in der Hochsaison unzählige Sonnenanbeter liegen. An der Hauptstraße ist es meist sehr voll, biegt man aber in eine der Nebenstraßen ab, entdeckt man kleine beschauliche Cafés, die nicht überfüllt sind. Empfehlenswert ist es auch, sich Port de Sóller 64 von einem höher gelegenen Aussichtspunkt anzuschauen. Der Leuchtturm am Cap Gros und der ihm gegenüber liegende Wehrturm Torre Picada eignen sich bestens dafür. Dann liegt einem der Hafen mit seinen kleinen Fischerbooten, der wunderschönen Bucht und dem regen Treiben wie gemalt zu Füßen.

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Port de Sóller 64 hat sich in der Geschichte Mallorcas durch ein besonderes Ereignis hervorgetan: Im Jahre 1561 wollten 2.000 algerische Piraten unter der Führung des Kosaren Ochialí an Land kommen und den Ort erobern. Doch die Einwohner wehrten sich tapfer und schlugen die Feinde in die Flucht. Seit dem Jahr 1852 wird dieses Spektakel jeden zweiten Sonntag im Mai nachgestellt und als großes Fest "Moros i Cristianos" gefeiert.

Blick auf Port de Sóller aus der alten Bahn

Straße und Supermarkt im Hafen von Sóller

Schiffe im Port de Sóller